...oder warum man schwimmt (oder auch nicht).

Aufgrund seines dem Wasser nahezu identischen spezifischen Gewichts schwebt ein Mensch, wenn er komplett im Wasser untertaucht. Durch Luft im Körper hat er sogar noch einen leichten Auftrieb. Die normale Segelkleidung spielt hierbei nur eine geringe Rolle, es sei denn, sie verfügt über eigenen Auftrieb.
Doch im Wasser schweben genügt nicht, schließlich sollte ja zumindest der Kopf über Wasser sein. Und in dieser Position "wiegt" er dann. Mindestens dieses Gewicht muss also durch zusätzlichen Auftrieb kompensiert werden. Der nötige Auftrieb kann dynamisch, also z.B. durch Schwimmbewegungen, erzeugt werden. Das ist aber nur eine gewisse Zeit möglich und von vielen Faktoren (Kondition, Wassertemperatur, Wellen, Strömung etc.) abhängig. Dauerhaft sicher und verlässlich ist nur ein statischer Auftrieb, z.B. durch eine Schwimmweste.

Worin unterscheiden sich die verschiedenen Schwimmwesten?

Genau genommen gibt es Schwimmwesten gar nicht: Die Normung unterscheidet zwischen sogenannten "Schwimmhilfen" und sogenannten "Rettungswesten":
Der Name Schwimmhilfe ist ein wenig irreführend, denn sie hilft nicht nur beim Schwimmen, sondern hält den Träger ohne weitere Schwimmbewegungen verlässlich und sicher über Wasser. Sie ist aber nicht ohnmachtssicher, denn aufgrund ihrer Konstruktion könnte im Fall von Erschöpfung oder Ohnmacht der Kopf vornüber kippen und somit Mund und Nase unter die Wasseroberfläche geraten. In diesem Fall wäre ein Atmen nicht mehr möglich. Man würde zwar weiterhin an der Wasseroberfläche schwimmen, aber...
Eine Rettungsweste hingegen ist so konstruiert, dass sie durch die unterschiedliche Verteilung von Auftrieb (vorne im oberen Brustbereich viel, hinten wenig) den Körper in eine Rückenlage bringt. Sie besitzt einen Kragen, in dem der Kopf dann sicher über der Wasseroberfläche gehalten wird. Rettungswesten gibt es in zwei Varianten: Sogenannte Feststoffwesten, die über voluminöse Schaumfüllungen verfügen, sowie Automatikwesten, die sich beim Eintauchen in's Wasser selbsttätig aufblasen. Solche Automatikwesten sind aufgrund ihres erheblich geringeren Volumens im nicht aufgeblasenen Zustand deutlich tragefreundlicher.

Und welche Weste ist nun die richtige?

Eine Schwimmhilfe wird im Segelsport auch häufig als Regattaweste bezeichnet. Das drückt schon ein wenig aus, wo der Einsatzbereich liegt: Man ist in ihr deutlich beweglicher und kann mit ihr im Falle einer Kenterung, was ja gerade bei sportlichen Jollen und Katamaranen immer mal wieder vorkommt, einfach schwimmen. Eine Rettungsweste würde immer versuchen, den Schwimmer in die zwar sichere, aber sehr unbewegliche Rückenlage zu drehen. Zudem wäre es mit einer Schwimmhilfe möglich, unter einem durchgekenterten Boot wegzutauchen. Dieses würde sich mit einer Rettungsweste ebenfalls als schwierig darstellen.
Eine Rettungsweste bietet ein Maximum an Sicherheit und empfiehlt sich auf größeren Booten. Allerdings ist sie als Feststoffweste voluminös und entsprechend unbequem. Man ist in ihr einfach unbeweglicher. Eine Automatikweste ist deutlich tragefreundlicher und schränkt die Bewegungsfreiheit nicht oder nur wenig ein. Auf Jollen und Cats ist sie aber eher nicht zu empfehlen, das sie sich u.U. bei jeder Kenterung aufbläst. Dieses würde sich zwar mit einer sogenannten Automatiksperre unterbinden lassen, aber in diesem Fall besitzt sie im Fall einer Kenterung oder des Über-Bord-Gehens zunächst gar keinen Auftrieb, man muss ein solche Weste erst einmal manuell auslösen. Deshalb würden wir für den Einsatz auf kleineren, sportlichen Booten eher zu einer Regattaweste raten.
Letztlich aber gilt: Die schlechteste Schwimmweste ist die, die in der Ecke liegt und nicht getragen wird, weil sie zu unbequem ist.

Gerne beraten wir Sie bei der Auswahl der für Sie richtigen Weste. Rufen Sie uns an: Gebührenfrei unter 0800-7343573 (aus dem Ausland +49-5231-926860).